Böse…

… Boomer*in.

Dabei bin ich das gar nicht. Also boomerisch. Aber nah dran. Ich will und kann nicht begreifen, dass ich älter werde. Und stelle fest, es ist wohl ab jetzt zunehmend mein Thema.

Ich hebe den Altersschnitt beim Festival im Park und senke ihn im Programmkino für arthouse-Filme wie gestern. Ich gehe im Schlafanzug zum Bäcker und verabrede mich mit E. zum „Drogenkonsum“. Unter uns, das Zeug war auch zu alt zum Wirken. Trage große Kopfhörer, höre Spotify und – versprochen – nicht nur die 80er, 90er und das Beste von heute. Wer denkt sich bloß so n Scheiß-Spruch aus?

Fühle mich so dazwischen und habe den Kipppunkt zur Lächerlichkeit noch nicht erreicht, vielleicht gibt es den ja auch nicht?

Vor dreißig Jahren sind wir in Lederjacken gegen Nazis auf die Straße gegangen. Wobei der Begriff Nazi sehr dehnbar war. Jeder systemkonforme Mensch konnte in dieser Kategorie landen. Nun ja, gemessen daran, fällt mein Umfeld auch unter dieses „naming“. Fast alle haben Eigentum und feste Jobs. Attribute des Erwachsenseins. Und trotzdem bin ich innerlich 17 Jahre, bin die beste Freundin der blauen Elise und der Muppets. Anarchie mit Furzkissen und Lachsack.

Omas & Opas gegen Rechts? Nein Danke! Ihr braucht einen anderen Namen.

Böse müsst ihr sein, ihr BOOMER. Anarchisten. Reißt die Infostände der AfD  bei der nächsten Wahl mit euren Rollatoren um, weil ihr zufällig das Gleichgewicht verloren habt. Das glaubt man doch sofort.

Schließt euch fest zusammen. Hat doch „68“ auch geklappt.

Und was ist mit mir? Ich bin halt dazwischen. Zu alt für den schwarzen Block und zu jung für Gehhilfen.

Aber Haltung zeigen. Das geht immer.

Gegen den langweiligen mainstream, tena,

Phlegma und Einfallslosigkeit.

Sowie endlosen Konsum.

Schöne Woche!

So ungefähr…

3 Antworten auf „Böse…“

  1. Hallo Kirsten, naja, du bist schon noch ein bisschen Boomer. Aber ich fühle mich auch so dazwischen.
    Zwischen: alt und nicht alt, zwischen: ich will noch was erleben und ich habe alles gesehen, zwischen: ich will noch was lernen, wie Sprachen oder Technik und mir geht das alles hinten vorbei, zwischen: ich will die Welt besser machen und den Menschen ist nicht zu helfen.
    Es ist kein schönes Gefühl, sich so kraftlos zu fühlen.
    Darüber sollten wir mal bei einem Bier diskutieren

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