Zugegeben, das hab ich nicht gedacht. Erwartet auch nicht. Eigentlich. Tief in mir jedoch wusste ich, die Spezies *Mensch*, ist gierig, egoistisch und lässt sich gern verführen. Immer wieder – es hört einfach nicht auf.
Die Einsicht, dass wir alle, egal welcher Herkunft, aufeinander angewiesen sind, ja abhängig sind, ist in weite Entfernung gerückt. Bei einigen Leuten kommt das nie an.
Hessen, Bayern, Berlin. Um in Deutschland zu bleiben.
Ich kann aber noch weitermachen, über das Mittelmeer, also ggü. von Zypern wird gerade aktuell gemetzelt. Israel und Gaza. Über Syrien nur kurz berichtet. Dann Iran, Afghanistan, Aserbaidschan.
Russland vs. Ukraine.
Sahelzone. Jemen. Wagner-Fans.
Trump, Putin. Dicke Koreaner.
Es fällt mir gerade sehr schwer, Hoffnung zu haben und die Schönheit zu sehen.
Und dabei nicht zu verbittern.
Kennste noch?
Du, lass dich nicht verhärten
In dieser harten Zeit
Die allzu hart sind, brechen
Die allzu spitz sind, stechen
Und brechen ab sogleich
Und brechen ab sogleich
Du, lass dich nicht verbittern
In dieser bitt’ren Zeit
Die Herrschenden erzittern
Sitzt du erst hinter Gittern
Doch nicht vor deinem Leid
Auch nicht vor deinem Leid
Du, lass dich nicht erschrecken
In dieser Schreckenszeit
Das woll’n sie doch bezwecken
Dass wir die Waffen strecken
Schon vor dem großen Streit
Schon vor dem großen Streit
Du, lass dich nicht verbrauchen
Gebrauche deine Zeit
Du kannst nicht untertauchen
Du brauchst uns und wir brauchen
Grad deine Heiterkeit
Grad deine Heiterkeit
Wir woll’n es nicht verschweigen
In dieser Schweigezeit
Das Grün bricht aus den Zweigen
Wir wolln das allen zeigen
Dann wissen sie Bescheid
Dann wissen sie Bescheid
Wolf Biermann




