… kriegste mich ja.
Seit einigen Tagen haben deshalb meine elektrische Zahnbürste und ich ein nahezu feindseliges Miteinander.
Jeder Morgen ist eine Herausforderung. „Denk nicht dran… Nein, nein… ich höre nichts…“ sage ich zu mir, die unschuldig und verpennt in den Badezimmerspiegel schaut.
Und, wider besseren Wissens, drücke ich auf die unscheinbare Wölbung unter weichem Plastik des lila Korpus meiner Zahnbürste.
Das Gerät startet sein Werk es brummt hörbar auf Stufe Eins , wird lauter auf Level Zwei und Drei.
Und während ich den Mund bereitwillig öffne, orchestriert sich das Intermezzo zu einer Melodie in meinem Kopf und ich kann mich nicht wehren…
„Tri tra trullala“, vibriert es böse zwischen meinen Ohren, „der Kasper, der ist wieder da.“
Immer und immer. Es hört nicht auf.
Warum nur?
Wieso?
Vielleicht ein Schutzmanöver meines mitunter kindlichen Geistes als Reaktion der aberwitzigen Weltlage?
Ich meine, genaugenommen kann ich wenigstens eines Tages diesen quälenden Kasper abstellen. Dann putze ich halt manuell. Die echten Kasper allerdings in den USA, Russland, Europa…und direkt vor unserer Tür am 23.02.2025, die bedauerlicherweise leider nicht.
Tri tra…
Sie brennen die Welt nieder mit ihren dicken Egos in dicken Autos und alle schauen zu.
Wo sind bloß die Großmutter, der Polizist?
Und Grete?
Oma ist vermutlich tot im Friedwald, der Polizist hat leider zuviel Geld von falschen Leuten angenommen und ist mit dem Krokodil in den Untergrund gegangen. Und Grete? Influencerin bei Heidi Klum.
Tri tra…
Ab morgen wird die Bambusbürste aus Holz genommen…denn…
„Ein bisschen Spaß muss sein… dann ist die Welt voll Sonnenschein.“
… trullala…
