… bald isses vorbei. Früher hieß das ja Weihnachten, es war mehr Lametta und Unboxing, also peinlich denglish, für das Auspacken der übersichtlichen Mengen liebevoller Geschenke in weiter Ferne. Ein bisschen von dem, ein bisschen davon hat gereicht. Es war einfach schön…
Jetzt? Es ist zu viel und laut. Seit August werde ich von Lebkuchen und Spekulatius verfolgt. Bis Mitte November war ich jedenfalls 2024 stark, dann, peng, ging alles Schlag auf Schlag: Plätzchen backen mit den Damen, dabei Eierlikör süppeln, Kuvertüre bunkern, eine Woche später waren die Kekse gegessen, die Kuvertüre auch. Neukauf, noch mal backen. Weihnachtsfeier 1, 2 und 3 erledigt. Glühwein ist schon immer doof gewesen, wusste ich vorher, Feuerzangenbowle auch. Stollenkonfekt bäh, Dubai Schokolade – sach ma geht s noch?
Last Christmas vs. Feed the World. Der kleine Lord, Drei Haselnüsse etc. Der Zauber ist dahin, der letzte trash wird zum Kult. Ausser Sissi natürlich.
Was soll man auch anderes machen ausser Futtern? Mit vollem Bewusstsein habe ich mich über die bunten Teller meiner Schwestern hergemacht, den Stollen und Gewürzkuchen mit Rumrosinen und Schoko- Glasur verklappt. Mein Körper gleicht nunmehr, sofern ich die Hose schließen konnte, einem Muffin. Das muss sich ändern. Morgen oder so.
Obwohl, Halt, Stop, Stehenbleiben, sonst muss ich mit Spritzgebäck schießen. Da versucht doch gerade eine Marzipankartoffel zu flüchten. Mit letzter Kraft und einem Anflug von Diabetes Typ 2 stemme ich mich vom Sofa hoch. Langsam pirsche ich möglichst geräuschlos Richtung Gabentisch.

Und Zack, Mund auf, Kartoffel rein. Runter damit. Magensäure feiert Silvester und böllert blubbernd.
Ab morgen wird gefastet.